Von guten und schlechten Festivals

18 07 2011

Das Programm des letzten Wochenendes war gross. Für Überraschungen sorgten das Wetter, Kate Nash, Das Pferd, Coolio und Naughty By Nature.

Am Donnerstag ging ich ein letztes Mal mit Mäthu essen und plaudern. Danach ging ich ans Gurtenfestival. Voller Vorfreude endlich wieder einmal dem Berner Festival beiwohnen zu können fand ich mich bereits um 13.00 bei der Talstation der Gurtenbahn ein. Es bestand keine Wartezeit wie ich es mir von früheren Gurtenfestivalbesuchen gewohnt war und trotzdem entschied ich mich dazu, zu Fuss auf den Berner Hausberg zu pilgern. Nach knapp 25 Minuten oben angekommen erfuhr ich, dass das Festival erst um 14.00 seine Tore öffnet.

Insgesamt war dieser Abend auf dem Gurten ein guter Zeitvertrieb. Ich habe viele Freunde wieder gesehen, welche ich zum Teil lange nicht mehr gesehen habe. Von der musikalischen Seite her wurde ich zum grössten Teil enttäuscht. Den Anfang machten Flat Noise Bag, Crossover aus Leukerbad. Rage Against The Machine lässt grüssen und das erste RATM-Cover lässt nicht lange auf sich warten. Für 3-4 Songs fand ich’s ok, aber über eine Stunde war mir dann doch zu viel. Danach be(un)glückte Kate Nash ihre Zuhörer mit schlecht abgemischtem Sounds, energiereich auf der Bühne aber schrecklich in den Ohren. Ich verlagerte meinen Standort auf die andere Seite des Festivals. Anschliessend verpasste ich gekonnt die nächsten Konzerte bis endlich der wohl einzige musikalische Grund für mich auf die Zeltbühne des Gurtenfestivals stieg, die Eels. Rock, das war das was ich erwartete, bodenständiger Rock. Doch irgendwie wollte der Funke nicht zu mir überspringen und so lief ich enttäuscht nach vier Songs davon hinüber zur Waldbühne. Das Pferd. Die erste Band die das Publikum richtig in einen Bann zog und zum Schwofen brachte. Ein musikalischer Lichtblick am trüben Klanghimmel des Gurtenfestivals. Harte Technobeats wurden mit Punkelementen versehen und führten zur regelrechten Ekstase des schrägstehenden Waldbühnepublikums. Der “Headliner” 2manyDJs lieferte gekonnt Songs von andern Bands ab Dose und vermixte sie zur Unkenntlichkeit mit treibenden Beats welche dem Publikum zu gefallen schienen. Die meist gleich aufgebauten Stücke langweilten mich ziemlich bald und ich verköstigte mich in der Essstrasse. Anschliessend pilgerte ich ein letztes Mal zur Zeltbühne hoch wo Trentemoller Elektro zu später Stunde lieferten. Die Massen des Publikums vertrieben mich auch bei dieser musikalischen Darbietung und so beschloss ich dem Ganzen ein Ende zu setzen und verliess den Gurten mit der Gurtenbahn.

Am Freitag gings dann bereits um 15.00 wieder los ans nächste Festival. Das Montreux Jazzfestival am Genfersee bietet entgegen des Namens nicht nur Jazz, sondern auch Perlen anderer Musikrichtungen. Der Freitagabend im Auditorium Strawinsky lief unter dem Namen “The History of Hip Hop”. Um 20.00 ging diese historische Veranstaltung los, ein paar MCs führten in den Abend ein und eine Tanzshow wurde dargeboten. Darauf folgte der Auftritt von Coolio. Gansters Paradies und I’ll CU when U get there wurden gespielt, der Herr ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber der Auftritt war für mich völlig in Ordnung. House Of Pain gefielen mir besser als am Les Eurockéennes de Belfort, nur What’s it like von Everlast hätte ich wirklich nicht hören wollen. Der krönende Abschluss bestritten Naughty by Nature. Sie rockten das Auditorium nochmal richtig durch. Ganz grosses Kino.

Im Anschluss über einen sehr gelungenen Konzertabend nervte ich mich über die Bahnverbindungen aus der Welschschweiz in die Deutschschweiz. Der Nachtbus welchen es vor zwei Jahren noch gab, Abfahrt 20 Minuten nach dem Ende des letzten Acts, wurde ersatzlos gestrichen. Für Autostopp sind die Jazzfestivalbesucher nicht zu haben und so nahm ich den letzten Zug Richtung Lausanne wo ich 3 Stunden auf den ersten Zug Richtung Bern wartete.

Zuhause angekommen tankte ich während zweieinhalb Stunden Energie in meinem Bett, danach gings los Richtung Thun um mit dem Schlauchboot die Aare hinunter zu fahren bis ins Marzili. Gemütlich wars, mit Grill, kühlem Wind und wärmender Sonne. Am Abend gabs Wunschessen am Murtensee bei Muttern und schliesslich den lange benötigten Schlaf.

Zu bedauern ist, dass meine DigiCam immer noch in Reparatur ist und ich deshalb keine Bilder in meinen Blog stellen kann.

Zur Einstimmung für die nächste Woche: http://www.youtube.com/watch?v=00PdHIPjaWQ



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