Die letzten Tage vom Jahr 2011…

31 12 2011

Die Busreise wird in die Länge gezogen – Couchsurfing – Stadtrundgang mit Thao – Geburtstagstreffen in Hanoi – Flug nach Kuala Lumpur – herzliche und metallische Begrüssung in Kuala Lumpur – Vorbereitungen für Silvester.

Die Fahrt nach Hanoi begann um 13.15 Uhr und sollte 4,5 Stunden dauern. Zuerst ging es zum nordwestlichen Ende der Insel mit einem Bus, dort musste ich auf eine Fähre umsteigen die innerhalb von 30 Minuten zum Festland herüberfuhr. Dort wartete ich geschlagene 45 Minuten auf den Anschlussbus. Endlich im Bus musste dieser nach kurzer Zeit anhalten um einen Reifen flicken zu lassen. Das dauerte zwar “nur” eine halbe Stunde, doch verlängerte die Fahrt wiederum. Dann reihte sich der Bus mit geflicktem Reifen in die stehende Lastwagenkolonne und die Warterei ging los. Kurzum beschloss der Fahrer glücklicherweise gewagte Überhohlmanöver auf dem Pannenstreifen vorzunehmen und so kam der Bus doch ein bisschen voran. Mit grosser Verspätung traf er dann endlich in Hai Phong ein wo ich auf einen anderen Bus umsteigen musste, der mich nach Hanoi führte. Während der Fahrt hielt der Bus mehrere Male an um entweder jemand einsteigen zu lassen, einen Brief oder ein Packet entgegen zu nehmen oder jemandem Geld in die Hand zu drücken. Welcher Art diese Nebengeschäfte waren fand ich nicht heraus. Schlussendlich kam ich mit zwei Stunden Verspätung in Hanoi an. Während der Fahrt informierte ich die Couchsurferin bei welcher ich zum Übernachten angefragt hatte über die Verspätung. Am Busbahnhof nahm ich ein Taxi von welchem ich mich zur Strasse an welcher Thao wohnte bringen liess und stieg aus um den Rest zu laufen. Das Haus hatte drei Hausnummern, da die Strasse über mehrere Jahre vergrössert wurde. So hatte ich ein bisschen Mühe das Haus zu finden doch schlussendlich gelang mir dies dann doch. Ich wurde sehr freundlich von Thao und Rett empfangen. Thao und Rett wohnten sein knapp eineinhalb Monaten in dem Haus. Das Haus war traditionell eng gebaut, verfügte über fünf Stöcke wobei jeder Stock jeweils ein Zimmer enthielt. Mein Zimmer war im dritten Stock, das Bett hatte leider keine Matratze dafür ein weiches Kissen und zwei Decken. Wir assen gemeinsam das Abendessen welches Thao vorbereitete hatte und anschliessend ging ich mit ihrem Freund Rett nach in die Altstadt in den Ausgang. Wir trafen dort ein paar seiner Freunde, blieben jedoch nicht all zu lange, da Rett am nächsten Tag Geburtstag sowie ein Vorstellungsgespräch hatte wollte er fit sein.

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Das Rad wurde schnell abgenommen und die Ursache für den Platten abgeklärt.

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Ein Ersatzstück wurde hergestellt und in den alten und meiner Meinung nach abgefahrenen Reifen eingefügt.

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Der Schlauch schien auch schon öfters geflickt worden zu sein. Nochmals wurde überprüft ob der Reifen jetzt wieder was taugt und dann wurde der Schlauch eingesetzt.

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Beim Einsetzen des Schlauches war Vorsicht geboten, dann wurde der Reifen aufgesetzt und wir fuhren langsam weiter bis nach Hai Phong.

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Der Stau auf der rechten Fahrbahn liess uns nur langsam vorankommen. Rechts: Einige entschieden sich auf der linken Fahrspur dem richtig fahrenden Verkehr entgegen zu fahren.

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Das Verkehrschaos funktioniert schlussendlich irgendwie doch und alle kommen voran.

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Das Haus von Thao und Rett. Mein Zimmer mit dem Bett ohne Matratze. Rechts: Blick ins Treppenhaus.

Am nächsten Tag gingen wir zu dritt mit dem Roller in ein nahegelegenes kleines Restaurant zu Mittag essen. Rett fuhr danach zu seinem Vorstellungsgespräch und Thao und ich nahmen ein Taxi in die Altstadt von Hanoi. Wir fuhren über die Cau Chuong Duong Brücke welche parallel zur Long Bien Brücke verläuft. Die Long Bien Brücke ist eine Eisenbahnbrücke welche auch für Motorräder befahrbar ist, nicht jedoch für Autos. Unterhalb der Long Bien Brücke befindet sich eine grosse Insel auf welcher, mitten in Hanoi, Landwirtschaft betrieben wird. Dies kommt daher, dass der Untergrund zu instabil ist um darauf Gebäude zu errichten. In der Altstadt liefen wir ziellos durch die Gassen und trafen per Zufall auf Dani, welchen ich in Luang Prabang kennen gelernt hatte. Nachdem Rett sein Vorstellungsgespräch positiv beendet hatte, trafen wir ihn beim Markt und gingen auf die Dachterrasse eines gut versteckten Cafés. Um zum Café zu gelangen mussten wir durch einen Souvenirshop laufen und dann einige Treppen hochsteigen. Nach einem westlichen Nachtessen gingen wir ins Maos wo wir einige Freunde von Thao und Rett trafen um Retts Geburtstag zu feiern. Unter anderen trafen auch zwei Backpackers ein, welche ich flüchtig in Cao Bang kennen lernte. Der eine davon hatte einen Unfall mit seinem Motorrad, er wurde zwischen einem Bus und einem Lastwagen eingeklemmt. Das Motorrad war danach unbrauchbar, er hatte sich die Schulter ausgerenkt und musste nun seine Weiterreise mit dem Bus antreten. Da ich am nächsten Morgen früh auf musste, ging ich alleine ein bisschen früher nach Hause als Thao und Rett. Für die Heimfahrt nahm ich ein Motorradtaxi. Die Fahrt war unbeschreiblich und habe ich deshalb per Video dokumentiert. Hier der Link dazu: http://www.youtube.com/watch?v=n5_NLcI9TXU

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Auf dem Roller mit Thao und Rett. Rechts: die Long Bien Brücke im Hintergrund.

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In den Gassen der Altstadt von Hanoi.

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Zahlreiche Geschäfte mit grosser Auswahl reihten sich aneinander. Same same…

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Auch in den kleinen Gassen herrschte grosser Verkehr. Rechts: das alte Stadttor Hanois.

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Fleisch wurde offen an mehreren Strassenecken angeboten.

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Ein Wohngebäude neben dem Markt. Rechts: der typische Baustil Vietnams.

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Verkehrschaos in Hanoi. Rechts: Biertransport mit dem Roller.

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Das versteckte Café. Rett, Thao und ich auf der Dachterrasse. Rechts: Blick in den Innenhof des Caféhauses.

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In diesem Geschäft befand sich der Eingang zum Café. Rechts: Thao und Rett im Maos.

Um 5.30 Uhr riss mich der Alarm meines Handys aus dem Schlaf. Ich duschte und packte meine Sachen, schloss die Türen auf und weckte dann Thao und Rett um mich zu verabschieden. Das bestellte Taxi war nicht gekommen und so stieg ich in das nächste Taxi ein und versuchte dem Taxifahrer zu erklären, dass ich dann den Flughafen will. Dieser nickte und fuhr mich ins Zentrum von Hanoi und fragte mich dann “ok?”. So rief ich Thao an welche dem Taxifahrer erklärte wohin ich wollte und mir sogar einen guten Preis aushandelte. Dank dem guten Preis konnte ich mir im Flughafen für meine letzten Dong einen Cheesbruger zum Frühstück leisten. Im Flieger schlief ich ein wenig und las mich ein bisschen in den Reiseführer ein. In Kuala Lumpur stieg ich aus dem Flugzeug, es war warm! ich kriegte ein Visum bei Ankunft bis am 28. März und kaufte mir sogleich nach der Passkontrolle inklusive Kontrolle der Fingerabdrücke eine Malaysische SIM-Karte für 30 RM (9 CHF). Gleich nachdem ich die SIM-Karte in Betrieb nahm, schrieb ich Emio eine SMS, dass ich gelandet sei. Emio hatte mich auf Facebook angeschrieben, er habe gehört, dass ich nach Kuala Lumpur komme um mir ein Konzert anzuschauen. So schrieb er mir, er wolle mich abholen und ich könne bei ihm übernachten. Bei der Gepäckausgabe holte ich meinen mittlerweile nur noch 12,9kg schweren Rucksack ab und bestieg den Bus nach Kuala Lumpur Sentral. In Malaysia wird alles so geschrieben wie man es ausspricht und deshalb heisst es weder Central noch Zentral, sondern Sentral. Im Bus lief ein Radiosender der Heavy Metal abspielte, ein guter erster Eindruck erhielt ich somit. Die Häuser, die Strassen, die Strassenschilder und die Fahrzeuge erinnerten mich viel mehr an eine Europäische Stadt denn an eine Asiatische Stadt. Vor allem Autos waren auf den hervorragenden Strassen am umherfahren. Der Verkehr verlief nach den selben Regeln wie in der Schweiz, es wurde nur gehupt um jemanden auf seinen Fehler hinzuweisen. Einziger Unterschied, es wird auf der linken Seite gefahren. Von KL Sentral nahm ich den Zug nach Ampang wo mich Emi abholte. Auf dem Weg zu seiner Wohnung holten wir seine Frau Zubey ab und gingen etwas kleines essen. Ich ass Nasi Lemak (Reis mit Ei und einer scharfen Sauce), Roti Canai (ein Fladenbrot mit Currysauce) und Mee Goreng (gebratene Nudeln). Dann fuhren wir zur Wohnung von Emi und Zubey.

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Beim Start in Hanoi. Rechts: hoch über den Wolken.

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Zwischen verschiedenen Wolkenschickten. Rechts: beim Anflug auf Kuala Lumpur.

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Palmenhaine beim Anflug auf Kuala Lumpur.

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Auf dem Parkplatz vor dem Haus (links) in welchem die beiden wohnen. Rechts: mit Emi vor den Twin Towers.

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Die bekanntesten Türme Kuala Lumpurs bei Nacht.

Emi fuhr mich ein bisschen durch Kuala Lumpur. In einem Einkaufszentrum stöberten wir in einigen der zahlreichen Rock- und Metalshops herum. Ich fand es erstaunlich, dass in einem Einkaufszentrum fünf oder vielleicht sogar noch mehr solcher Musikgeschäften existierten. Erstaunliche Symbole fand ich in einem der Geschäfte vor. Emi erklärte mir dass der Besitzer wohl nicht ganz richtig tickt. Auf dem T-Shirt des Besitzers sind vier Äxte so angeordnet, dass man ein Hakenkreuz erkennen kann. Dies ist das Symbol der Gruppierung Brown Power, welche Malaysia nur für die Braunen will und somit die anderen grossen Bevölkerungsanteilen, wie die Chinesen und Inder, ausschaffen möchte.  Im Metalberreich findet die Brown Power Bewegung vorwiegend in der Black Metal Szene Malaysias Anklang. Als Vorbild gilt die White Power Gruppierung. Emi mag diese Gruppierung überhaupt nicht und distanziert sich von ihr. Glücklicherweise gab es nur in einem der Geschäfte Artikel von dieser Bewegung, obwohl auch das ist schon zu viel.  In den anderen Shops waren auch diverse Schweizerbands vertreten; Celtic Frost, Samael, Messiah, Mumakil und Embalming Theatre! Danach machten wir einen Stopp um die Twin Towers zu fotografieren und fuhren dann zurück zu seiner Wohnung. Er schnappte sich seinen Bass und wir holten Jing ab und fuhren in einen Musikladen wo eine letzte Bandprobe anstand. Emi und Jing spiele in Tools Of The Trade und standen auch auf dem Line-Up für das Silvesterkonzert. Ian sprang für den kürzlich abgesprungenen Schlagzeuger ein und deshalb wollten sie vor dem Konzert noch einmal Proben. Um 23.30 Uhr trafen wir im Proberaum ein, Tiong der Gitarrist und Sänger war bereits vor Ort und bereitete die Probe vor. Den Proberaum mieteten die Jungs für zwei Stunden, einen eigenen Proberaum haben sie nicht. Nach der Probe gingen wir im Restaurant nebenan etwas essen, kurz im Club vorbei wo das Konzert stattfinden sollte und gegen fünf Uhr am Morgen dann endlich zurück in seine Wohnung um zu schlafen.

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Ian, Tiong und Emi im Proberaum.

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Der Musikladen welcher stundenweise einen Proberaum vermietet. Rechts: Plakat für das Silvesterkonnzert im Club Rumah Ami.

Cheers

Simu



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5 Antworten zu “Die letzten Tage vom Jahr 2011…”

  • rosle sagt:

    Hello Simu, dr Link für d’Fahrt mit em Motorradtaxi fäuht. Es guets Nöis u hoffentlech no viu interessanti Blog-Iträg. LG Rosle

    • simu sagt:

      merci viu mau! das chunnt äbe drvo wenni mini blogiiträg ohni internetzuegang schribe u finge i cha ja de dr link speter no iifüege… hehe
      isch jitz iigfüegt. 🙂

  • Matze sagt:

    hell yeah, bi wieder à jour! 🙂

    jä, wie isch de itz die töfftaxifahrt schliesslich usgange? hesch du sis mässer am haus gha oder är di sackhegu?

    äs gräindix 2012!

    cheerz!

  • reni und robert sagt:

    hallo du (alter) Weltreisender alles gute fürs neue Jahr und allzeits gute reise .
    dein block ist gut , wir hoffen es gibt irgendwann mal dann einen eintrag zu Bern wenn du da mal vorbeikommst…….
    ciao bsi dann
    gruss

  • Röschti sagt:

    Brown Power. *lol* Bi gspannt uf dä Silveschteriitrag! 🙂

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