Aus dem Dschungel in den Dschungel
24 03 2012Aus dem ältesten Dschungel der Welt in den Grossstadtdschungel – Ankunft in KL – wieder einmal meinen Körper richtig rausgeputzt – Geburtstagfeiern mit Freunden – Konzerte im Rumah Api – reif für die Insel – der Gigu auf der Tioman Insel.
Um 9 Uhr ging ich mit dem Boot von Kuala Tahan los, stieg auf einen Bus nach Jerantut um wo ich einen Bus nach Kuala Lumpur aufsuchte. Die zweistündige Fahrt auf dem Fluss war gemütlich. Nach der Bootsfahrt verabschiedete ich mich von Kevin, welcher nach Singapur weiterreiste. Als ich um etwa vier Uhr nachmittags in Kuala Lumpur ankam, meldete ich mich bei Emi, bei welchem ich eine Woche über Neujahr verbracht hatte. Er sagte mir ich solle mit der Metro zum KLCC fahren, er würde mich dort abholen. Um halb 5 war ich dort, doch hatte ich nicht daran gedacht, dass er noch am arbeiten war und so wartete ich zwei Stunden im Starbucks auf ihn. Er fuhr mich zu sich nach Hause, machte uns ein paar Burger und danach gingen zu Ian, wo Emi mit seiner Band Bandprobe hatte. Am nächsten Tag, dem Tag vor meinem Geburtstag, nahm ich wieder einmal etwas schlechtes zu mir. Gegen Abend hatte ich dann Durchfall und konnte mich trotzdem dazu aufraffen, ans Konzert von Emis Band Tools Of The Trade in den Rumah Api zu gehen. Dort entleerte ich meinen Magen auch noch zur anderen Seite raus und fühlte mich danach nur wenig besser. Während dem Konzert fühlte ich mich recht gut, Grind hat eben schon eine heilende Wirkung. Kurz nach Mitternacht überraschten mich Emi und seine Freunde mit einem Geburtstagskuchen. In Ians Wohnung assen wir Kuchen, danach war richtiges Essen angesagt. Doch ich lehnte ab und blieb auf dem Sofa in Ians Wohnung liegen. Als Emi zurück kam um etwa drei Uhr weckte er mich und wir gingen zu ihm nach Hause wo ich endlich zu Schlaf kam.
Bootsfahrt von Kuala Tahan flussabwärts.
Ankunft in Kuala Lumpur; KLCC.
Im Rumah Api mit ein paar wenigen Zuschauern. Rechts: Tools Of The Trade.
Tools Of The Trade. Rechts: Mein Geburtstagskuchen.
Mit Medikamenten ging es mir an meinem Geburtstag schon ein bisschen besser. Wir schliefen aus und gingen am Abend ins Kino Bunohan anschauen. Einen Malaysianischen Film, der mit Malaysianischen Untertiteln gezeigt wurde und ich somit nicht viel verstand. Nach dem Film fragte mich Zubye ob ich dem Film hätte folgen können. Ich verneinte dies und sie meinte, sie auch nicht. Am Abend spielten einige Bands im Rumah Api, mehrheitlich Punkbands und auch Compulison To Kill, eine alte zwei Mann Grindcore Band aus Kuala Lumpur. Am Montag, den Tag nach meinem Geburtstag fühlte ich mich eigentlich wieder recht gut, jedoch ein bisschen schwach. So blieb ich fast den ganzen Tag in Emis Wohnung und ging erst gegen Abend raus, um mit ein Busticket nach Mersing zu kaufen. Ich erhielt ein Ticket für den nächsten Morgen um 9.00 Uhr für 30 Ringgit (9 CHF).
Der Kinofilm Bunohan. Rechts: Emi am posen.
Konzerte im Rumah Api.
Am Dienstagmorgen fuhr ich mit Emi zu seinem Hotel wo er arbeiten ging und nahm von dort aus die Metro zum Busbahnhof. Das Ticket bereits im Sack wusste ich, dass der Bus um 9 Uhr abfahren sollte und ich 15 Minuten vorher dort sein sollte. Um 8.59 hielt die Metro neben der Busstation, um 9.01 stieg ich in den Bus ein, der gleich darauf los fuhr. Um etwas zum Essen und Wasser zu kaufen hatte es nicht gereicht. Ich schaute mir auf der Fahrt zwei Filme an und besorgte mir bei einem kurzen Stopp ein paar Chips und eine Flasche Wasser. Um kurz nach 14.30 Uhr war ich in Mersing, von wo aus ich die Fähre zur Tioman Insel nehmen wollte. Nach meiner Recherche sollte diese um 16 Uhr fahren, doch wegen der Ebbe fuhr sie erst um 17.30 Uhr. So hatte ich etwas Zeit um ein paar Sachen auf die Post zu bringen und etwas richtiges zu essen. Als ich aus dem Fester der Fähre schaute, baute sich ein dunkler Wolkenturm über dem Festland auf. Ich fuhr auf das offene Südchinesische Meer hinaus und kam nach etwas mehr als anderthalb Stunden auf der Insel Tioman beim Jetty Air Batang (auch unter ABC bekannt) an. Dort sollten sich die günstigsten Unterkünfte befinden, ein paar Tauchschulen und auch die meisten Backpackers. Viele schien es nicht zu haben. Ohne Ziel lief ich erst einmal nach links der Küste entlang und traf auf Petri, den Finnen der mich auf dem Tauchgang mit der Triggerfischattacke begleitet hatte. Dieser sagte mir, dass er mit einer Tauchschule auf der anderen Seite des Jettys (Anlegestelle für die Fähre) tauche und sich dahinter günstige Unterkünfte befinden. So machte ich Kehrt und lief erneut am Jetty vorbei. Nichts böses ahnend schaute ich einem Typen der in einem Restaurant an einem Tisch sass etwas genauer in die Augen und dieser rief mir ein einziges Wort zu: “Gigu!” Was für ein Zufall, sitzen doch da Karin und Stefan am Tisch. Mit den beiden hatte ich zehn Tage in der Mongolei verbracht und dem Stefan so einige Berndeutsche Wörter gelernt, wie eben zum Beispiel “Gigu”. Und wie ich sehen konnte, hatte er es nicht verlernt. Ich setzte mich zu ihnen, es waren noch zwei Finnen am Tisch die hin und wieder ins Gespräch eingebunden wurden. Doch oft mussten sie sich mit Karin abfinden da ich mit Stefan Berndeutsch sprach. Später nahm ich mir ein Bungalow beim My Friend’s Place für 35 Ringgit (10.50 CHF) und traf mit mit Karin und Stefan nach einer Dusche. Später stiess auch noch Kevin dazu, ein Amerikaner den ich im Taman Negara kennen lernte. Als ich mich in mein Bungalow zurück zog und mir im Dunkeln einen Film auf dem Laptop anschaute krabbelte eine Kakerlake über mein Bein. Ich entschied mich dazu, das Licht anzumachen und über Nacht anzulassen. Die Nacht war nicht sehr erholsam und ich wechselte gleich am Morgen zu Nazri’s Place ins Zimmer von Karin und Stefan. Die beiden hatte drei Betten in ihrem Zimmer und boten mir an, das Zimmer mit ihnen zu teilen, wie damals in der Mongolei die Jurten. Nur dass wir hier nicht heizen mussten, im Gegenteil wir erfreuten uns über die Klimaanlage welche es im Zimmer hatte.
Der Bus nach Mersing. Dunkle Wolken über dem Festland. Rechts: in der Fähre.
Ankunft bei Air Batang auf der Tioman Insel.
Der Jetty. Rechts: der Weg entlang der Küste in nördlicher Richtung.
In meinem Bungalow der ersten Nacht. In dem Haus hatten Karin und Stefan ihr Zimmer. Rechts: das hintere Bett kriegte ich für 40 Ringgit (12 CHF) pro Nacht.
Kaum bei Karin und Stefan eingezogen machten wir uns auf den Weg zu der Eco Divers Tauchschule, wo wir um 9 Uhr unseren ersten gemeinsamen Tauchgang antraten. Stefan und ich toppten uns gegenseitig mit Sprüchen, manchmal auch zu Lasten von Karin. Die nächsten drei Tage welche ich auf Tioman mit Karin und Stefan verbrachte vergingen wie im Flug. Wir tauchten jeweils zweimal am Morgen und ruhten am Nachmittag im nur 35grad warmen Zimmer aus, die Klimaanlage lief auf Hochtouren doch konnte sie das Zimmer durch den Tag nicht wirklich kühlen. Draussen war es über 40°C im Schatten, schon morgens um 9 Uhr nach fünf Minuten laufen war ich völlig nass vom Schweiss. Einmal gingen wir ein wenig Schnorcheln, für andere Aktivitäten war es schlicht zu heiss. Am Abend gab es immer Meeresfüchte vom Grill. An einem Abend machte ich einen Nachttauchgang, da ich jenen auf Koh Tao sehr gut in Erinnerung hatte. Doch von diesem hier war ich eher enttäuscht. Alles in allem war der Tauchgang ok, aber eben nicht mehr. Auf den Tauchgängen mit Karin und Stefan hatten wir ein Wrack besucht, wo wir einen riesigen Marmor-Rochen. Ich schaute direkt auf den unter dem Wrack ruhenden Rochen und konnte ihn nicht sehen, die Divemasterin zeigte mehrmals drauf und dann stellte ich fest, dass der etwa faustgrosse Fleck das Auge des Rochens war. Um uns herum schwammen vier Cobia Fische, die Haien sehr ähnlich sehe. Wir sahen auch unzählige Blaupunktrochen, Boxerfische, Moränen, Steinfische, einen Skorpionfisch, einen Katzenhai, eine riesige Meeresschildkröte, einen Tintenfisch welchen ich fast gerammt hätte, eine Meeresschlange und einen riesigen Barrakuda.
Beim Frühstück, in der Tauchschule und auf dem Weg zum Strand.
Auf dem Boot zu einem Tauchspot.
Mittagessen, Stand mit Ebbe und rechts auf dem Rückweg vom Tauchen.
Abendessen mit Stefan und Karin. Rechts: Meeresfrüchte vom Grill, heute Tintenfisch für Stefan.
Am letzten Abend am Stand auf Tioman. Rechts: auf dem Weg in den Sonnenuntergang, das schwer verliebte Pärchen Karin und Stefan (www.kus.li).
Am Samstagmorgen frühstückten wir noch einmal gemeinsam und dann musste ich mich wieder von den beiden verabschieden. Es war wieder eine super lustige Zeit mit den beiden. Um 10 Uhr fuhr mich die Fähre zurück nach Mersing, wo ich gleich Anschluss mit einem Bus nach Kuala Lumpur hatte. Um etwa 18 Uhr kam ich in Kuala Lumpur an.
Cheers
Simu
Was isch denn das für en Tintefisch wo de Stefan isst? O_O Gseht us wie e Bratwurst!
En super Spruch ufm Chuäche! *lol*