Bangkok, eine Auszeit vom Backpacken

14 02 2012

The Room One – Ausgang in Bangkok – Wiedersehen mit Freunden – zwei Versuche beim Grande Palace – Abschiedsessen – ausgedehnter Brunch am Sonntag – Essen, essen und nochmals essen – Wat Pho – Bootsfahrtabzocke – Bangkoker Zoo – Jim Thompson Haus – Bewerbungsgespräch.

In Bangkok konnte ich bei einem ehemaligen RS- und WK-Kameraden unterkommen. Michi ist vor fast einem Jahr nach Bangkok ausgewandert und lebt dort in einer ziemlich luxuriösen Wohnung etwa eine halbe Stunde vom Zentrum entfernt. Am Tag nach meiner Ankunft traf ich mich mit Zoe und Jill in der Stadt um etwas Sightseeing zu machen. Die beiden hatten ihre zwei Wochen Ferien so gelegt, dass wir ein paar Tage in Bangkok zusammen verbringen konnten bevor sie wieder zurück nach Peking gehen sollten. Wir nahmen uns als erstes den Grande Palace vor, doch als wir dort ankamen begann es so stark zu regnen, dass der Eingangsbereich bald überschwemmt war und wir und in ein Einkaufszentrum flüchteten. Ich liess mir dort eine neue Brille machen. Die Brille kostete 1800 Baht (60 CHF) inklusive Gläser und war nach nur 40 Minuten abholbereit. Später stiess ein Thailändischer Freund von Jill dazu, welcher uns zu wunderbarem Thaiessen ausführte.

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Im rechten Gebäude befindet sich die Wohnung. Das Wohnzimmer und rechts der Pool.

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Aussicht vom Balkon.

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Mit Zoe und Jill auf einem Boot.

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Starker Regenfall beim Eingang des Grande Palaces.

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Im Einkaufszentrum. Das Optikergeschäft.

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Super feines Thailändisches Essen.

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Im Club Funky Villa spielte irgendeine Thailändische Pop-Rock Band.

Am nächsten Tag schafften wir es dann zum Grande Palace zu gehen und das Wetter war super. Es war sehr heiss und trotzdem musste ich mit ein paar lange Hosen ausleihen am Eingang des Grande Palaces, da man nicht mit kurzen Hosen rein durfte. Der Palast war riesig und sehr beeindruckend mit all dem Gold und Glitzerzeugs. Am Abend trafen wir uns mit Michi und seiner Freundin Caroline zum Sushi essen. Bevor Jill und Zoe auf den Flieger zurück nach Peking mussten gingen wir noch in eine ziemlich spezielle Bar. Es war relativ dunkel, eine Jazzband spielte, auf einer Wand wurde ein Stummfilm projiziert und ein Raucherraum befand sich versteckt hinter einem Büchergestell, welches als Türe diente. Als sich Jill und Zoe auf den Weg zum Flughafen machten, gingen wir zu dritt noch ein wenig weiter in den Ausgang.

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Im Grande Palace.

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Auch im Grande Palace.

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Es war super mit Jill und Zoe unterwegs zu sein.

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Verzierungen, Wasserspender mit zwei Tassen und interessantes Lichtspektakel.

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Beim Sushi essen und in der Bar.

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Ausgang in Bangkok.

Am Sonntag gingen wir mit einem Brunch ausgiebig die Geburtstage von Caroline und Michi feiern. Der Brunch war nicht gerade günstig, doch war dabei alles inbegriffen. Alles. Von kalten Käse- und Fleischplatten, über Spargeln, Sushi, Steak, Lammribes, Meeresfrüchte, Kaviar, Pilzrisotto und ein reiches Dessertbuffet. Auch alle Getränke waren inbegriffen. Nach diesem reichhaltigen Brunch gingen wir in eine Gartenbar und anschliessend ins L’Opera, ein feines Italienisches Restaurant mit einer ausgezeichneten Weinbar. Einer der Freunde von Michi kannte den Besitzer ziemlich gut und so wurden uns einige gute Flaschen Wein spendiert. Die Pizza, welche ich dort ass, war durchaus mit einer Italienischen Pizza zu vergleichen.

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Als Starter ein bisschen Meeresfrüchte und Sushi. Geburtstagspaar: Michi und Caroline. Rechts: ein weiterer Gang mit Steak und Spargeln.

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Der Geburtstagstisch und das Geburtstagspaar.

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In der Gartenbar. Rechts: wunderschöne Bilder auf den Zigarettenpackungen.

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In der Weinbar. Rechts. ein Teil der Auswahl.

Während der Zeit in Bangkok wurde ich zum ersten Mal übers Ohr gehauen. Eine angebliche Thailändische Touristin sprach mich an und überzeugte mich mit ihr eine Bootstour zu machen. Da sie sich als Touristin ausgab und das ziemlich überzeugend schöpfte ich auch keinen Verdacht und fragte nicht nach wie viel diese Bootstour kosten soll. Die Bootstour war eigentlich sehr gut und interessant, doch als sie mir am Schluss mitteilte, der Bootsfahrer verlange von jedem 2’500 Baht (85 CHF) merkte ich das was nicht stimmte. Sie gab dem Fahrer 2’500 Baht und sagte mir, er wolle auch soviel von mir haben. Ich hab dann gesagt das sei mir zu teuer, aber da wir noch auf dem Fluss waren, konnte ich nicht einfach weglaufen und das Wasser war mir zu dreckig um reinzuspringen. Als die gute Frau merkte, dass ich gar nicht so viel Geld bei mir hatte, bot sie mir an 1’000 von meinen 2’500 zu übernehmen. Schlussendlich zahlte ich 1’500 Baht, konnte das Boot verlassen und sehr ziemlich sicher kriegte die Frau vom Bootsfahrer ihr Geld zurück und sie teilten sich meinen Betrag. Ich ärgerte mich über mich selbst und hatte gelernt, dass man eigentlich niemandem trauen soll. Bis dahin ist mir das zum Glück nicht passiert, aber ich werde in Zukunft vorsichtiger sein.

Danach besuchte ich den Wat Pho (Tempel) in welchem sich der grösste liegende Buddha befindet. Der Buddha liegt in einem Tempelhaus und passt wegen dem auf kein Foto richtig gut drauf. Es war schon ziemlich eindrücklich, obwohl mir der grösste sitzende Buddha in der Nähe von Chengdu (China) besser gepasst hatte. Hingegen die Verzierungen der Tempelanlage fand ich eindrücklich, wie auch beim Grande Palace sind die Feinheiten meist mit Plattgold verziert und glitzern im Sonnenlicht.

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Der grösste liegende Buddha! Rechts: zu sehen sind die verzierten Fusssohlen.

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Das Dach und ein Tempelhaus. Rechts: ein kleiner Buddha im Innern.

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Das Blattgold blättert immer wieder ab und muss in mühsamer Handarbeit ersetzt werden.

Einen faulen Tag machte ich mir im Zoo von Bangkok. Auch die meisten Tiere lagen nur faul herum, aber was sollten sie anderes tun bei einer solchen Hitze und so wenig Auslauf. Zum Teil waren die Gehege sehr traurig ausgestattet, nicht nur dass sie klein waren, sondern auch dass bei den Affen einige Gehege ohne Pflanzen waren. Im Vivarium befanden sich bei all den Schlangen, Schildkröten und Echsen nur Plastikpflanzen. Auf dem Rückweg kaufte ich Zutaten für eine Tomatensauce und ein Pack Farfalle ein und genoss es wieder einmal selber zu Kochen.

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Nilpferde werden aktiv wenn es was zu Essen gibt.

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Faule Sibirische Tiger. Rechts: ein Orang-Utan der sich gar nicht nach den auf dem Schild beschriebenen Verhaltensmustern verhält.

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Dieser Affe hatte wohl am meisten geschwitzt. Rechts: dieser hingegen ist definitiv mit seinem Auslauf nicht zufrieden.

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Am Abend habe ich endlich wieder einmal gekocht.

Jim Thompson war ein Amerikanischer Architekt, den es am Ende des Zweiten Weltkrieges nach Asien verschlagen hatte, wo er für einen Amerikanischen Nachrichtendienst arbeitete. Als der Nachrichtendienst Thompson nicht mehr brauchte wollte er nicht mehr zurück in die USA und gründete ein erfoglreiches Seidengeschäft in Bangkok. Er sammelte sich traditionellen Häuser aus Thailand zusammen, liess sie an den jeweiligen Standorten abbauen und in Bangkok wieder aufbauen um darin zu leben. Bereits zu Lebzeiten öffnete er sein Haus um seine gesammelten kulturellen Kunstobjekte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Jim Thompson verschwand 1967 in Malaysia und war seither nicht mehr gesehen. Sein Haus ist immer noch der Öffentlichkeit zugänglich und so besuchte ich dieses. Er hatte sein Haupthaus aus mehreren traditionellen Häuser zusammenbauen lassen. Die Häuser sind sehr gut erhalten und bilden quasi eine Oase im Grossstadtduschungel von Bangkok.

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Der Eingang des Jim Thompson Hauses. Rechts: im Innenhof.

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Der Garten / Urwald im Innenhof.

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Innenhof, zweimal das Haupthaus von Jim Thompson und ein paar Artefakte welche Jim Thompson gesammelt hatte.

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Das Wohnzimmer vom Haupthaus.

Bangkok hat ein ausgedehntes Nachtleben. Mit Michi, Caroline und einigen ihrer Freunden habe ich ein paar Mal die Luft des Nachtlebens geschnuppert. Hier ein paar Bilder davon:

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Bangkok in der Nacht von der Sky Bar aus.

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Das Wolfpack war leider nicht anwesend, doch wies ein Schild unten beim Lift auf dessen vergangenen Aufenthalt auf der Sky Bar hin.

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In der eiskalten Eisbar. Rechts: eine Bar mit Youtube-DJ Zwinkerndes Smiley

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Eine Strasse voller Strassenrestaurants. In einem davon assen wir, bestellt hatten wir jedoch von drei oder vier Ständen.

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Khoa San Road, die Strasse wo sich die Backpackers tummeln. Ich war nur einmal dort.

Ich verlängerte meinen Aufenthalt in Bangkok, da ich für den Montag ein Bewerbungsgespräch vorgesehen hatte. Da ich bei Michi gute Internetverbindung hatte und auch ein ruhiges Zimmer, fand ich es besser ein wenig länger zu bleiben. Ich hatte mich von Bandung aus auf eine Stelle in der Schweiz beworben und wurde zum Vorstellungsgespräch via Skype eingeladen. Ich hatte mich Montag nebst dem Packen und Flugtickets buchen auf das Gespräch vorbereitet, welches um 18.15 Uhr (Bangkok) bzw. um 12.15 Uhr (Bern) statt finden sollte. Am Morgen dann der Schreck, dass die Internetverbindung nicht mehr funktioniert. Nach etwa anderthalb Stunden ausprobieren und neustarten konnte ich gegen Mittag wieder ins Internet. Um 17.30 Uhr erhielt ich bereits einen Anruf vom Schulleiter via Skype, doch er wollte nur kurz testen ob die Leitung funktioniere. Pünktlich um 18.15 Uhr rief er mich erneut an, diesmal befanden sich noch drei andere Personen vor dem Bildschirm. Das Gespräch verlief von mir aus gesehen ziemlich positiv, doch muss ich mich noch etwas in Geduld üben, da die beiden anderen Kandidaten erst nächste Woche zum Vorstellungsgespräch erscheinen können. Nach dem Gespräch gingen wir in ein Japanisches Restaurant essen und anschliessend noch ins Rock Pub Bangkok wo eine Thailändische Coverband Songs von den Beatles, Nirvana, Deep Purple und auch Motörhead zum Besten gaben. Danach hiess es schon einmal Abschied von Caroline nehmen. Am nächsten Morgen stand ich um 6 Uhr auf um den Zug um 8 Uhr Richtung Süden zu erwischen. Michi brachte mich noch hinunter und wir verabschiedeten uns. Es war super bei ihm wohnen zu können und eine kleine Backpackerauszeit zu geniessen.

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Bereit für das Vorstellungsgespräch. Rechts: St. Jimmy die Coverband im Rock Pub.

Cheers

Simu



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