Tsching Pung Peking

5 10 2011

Zugfahrt von Datong bis Peking – Ankunft in Peking – Peking Ente essen mit Zoe – Modern Sky Festival – die Grosse Mauer

Der Zug von Datong nach Peking war komplett ausgebucht. Viele Leute mussten während der sechs stündigen Fahrt stehen, weil sie keinen Sitzplatz mehr gekriegt haben. Ich war der einzige Ausländer im Zug und wohl auch der einzige der Englisch sprechen konnte. Gegen Mittag kriegte ich langsam Hunger und kaufte mir eine Nudelsuppe. Heisses Wasser gabs kostenlos im Zug. Ich passte mich den Chinesen an und schlürfte lautstark meine Suppe. Als wir pünktlich um 14.33 Uhr in Peking ankamen suchte ich vergebens nach jemandem von Leo Courtyard Guesthouse der mich wie versprochen abholen würde. Da ich keine Ahnung hatte wohin ich muss entschied ich mich für ein Taxi. Immerhin hatte ich die Adresse und die Telefonnummer des Guesthouses. Gleich als ich aus dem Bahnhof trat wurde ich mit “Taxi, Taxi” angesprochen. 150 Yuan wollten die Halunken. Ich lief davon, doch hatte ich keine Ahnung wo und wie ich ein Taxi kriege. Ein jüngerer Halunke sprach mich an und bot mir ein Taxi an für 100 Yuan. Nach einem kurzen Telefonat um den richtigen Preis abzuchecken stieg ich für den immer noch zu hohen Deal (80 Yuan) ein. Der Halunke bat mich hier zu warten und verschwand. Nach etwa fünf Minuten kam er mit seinem Privatwagen wieder und dann gings los. Er hatte keine Ahnung wo das Guesthouse liegt und kannte auch die Adresse nicht. So fragte er sich bei einigen anderen Taxifahrern durch und rief schliesslich im Guesthouse an um nach dem Weg zu fragen. Schliesslich hielt er vor einer schmalen Gasse und wies mir den Weg. Er gab mir zu verstehen, dass ich der Gasse entlang laufen müsse und dann zum Hostel komme. Da ich jedoch keine Ahnung hatte wie lange das geht machte ich ihm mit Händen und Füssen klar, dass er mich zum Hostel bringen muss. Da die Gasse versperrt war liess er widerwillig sein Auto stehen und ging gemeinsam mit mir die Gasse entlang. Er deutete schon an, dass es so jedoch mehr kosten würde und er wolle 100 Yuan. Ich lief ihm anscheinend zu langsam und er brachte mich sogar zum Rennen. Als wir beim Hostel ankamen fragte ich nach meiner Reservierung. So dann hats also doch noch geklappt. Nun gab ich dem Halunken die abgemachten 80 Yuan und er laberte mir in Chinesisch den Kopf voll. Er deutete mir an, dass er mehr wolle und ich gab ihm zu verstehen, dass ich ihm eigentlich weniger geben sollte, da er die mir versprochene Leistung nicht so erbrachte.

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Der West-Bahnhof in Peking. Rechts: der Halunkentaxifahrer zu Fuss unterwegs.

Im Hostel angekommen bezahlte ich erst einmal für eine Nacht und ging dann gleich duschen. Zimmerschlüssel erhielt ich keinen, da sie nur zwei Schlüssel für mein Vierbettzimmer hatten. Als ich mein Laptop in ein Schliessfach geben wollte, bemerkte ich, dass auch hier ein Problem mit den Schlüsseln besteht. Man gab mir den Schlüssel fürs Schliessfach Nummer 11, ich öffnete dieses um mein Laptop zu versorgen. Das Schliessfach enthielt bereits einen Pass, Reisedokumente und Geld. Ich gab den Schlüssel zurück und lehnte das Angebot eines anderen Schlüssels dankend ab.

Um kurz nach 6 Uhr holte mich Zoe im Hostel ab. Ich hatte ein heimeliges Gefühl. Endlich wieder Berndeutsch sprechen mit einem bekannten Gegenüber. Wir machten uns auf um Pekingente essen zu gehen.

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Das Nachtleben in Peking beginnt bereits um kurz nach 6 Uhr, denn dann wird es bereits dunkel.

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Die Pekingente bereits geschnitten auf dem Tisch. Rechts: nur noch einrollen und ab in den Mund.

Ich hatte ein bisschen mehr von der Pekingente erwartet aber es war gut. Als die Rechnung kam hatten Zoe und ich gemeinsam noch auf den Yuan genau den Betrag der Rechnung bei uns. Glücklich dass wir nicht Tellerwaschen mussten verliessen wir das Restaurant und machten uns auf den Weg zu einer Reggae-Bar wo wir eine Freundin von Zoe treffen wollten.

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Entlang dreier kleiner Seen befinden sich unzählige Bars und Restaurants. Rechts: in der Roots Reggae-Bar.

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Wir sassen draussen tranken ein Verdauerchen und assen eine Früchteplatte. Rechts: das Klo der Roots Reggae-Bar.

Ein bisschen später tauchte Jill auf, eine Freundin von Zoe. Jill lebt in Peking, kennt sich daher gut aus und kann perfekt Englisch. Es stellte sich heraus, dass sie mir sogar eine neue Kamera besorgen kann, ohne dass ich den Aufwand habe in ein Geschäft zu gehen. So bestellte ich bei ihr das selbe Modell meiner beschädigten Kamera für 1900 Yuan (285 CHF). Jill und Zoe wollten an den beiden folgenden Tagen Wandern gehen und an ein Festival. Wir besprachen dies intensiv und entschieden uns zuerst einen Tag ans Festival zu gehen und anschliessend wandern gehen. Anschliessend lernten wir noch ein Chinesisches Pärchen kennen und spielten ein bisschen in der Bar bis wir uns je ein Taxi nahmen um in alle Himmelsrichtungen zu verschwinden und schlafen zu gehen.

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PAR die Chinesische Reggae Band, welche in der Bar für Musik sorgte. Rechts: das Chinesische Pärchen, ich, Zoe und Jill (v.l.n.r.).

Am nächsten Morgen trafen wir uns nach einigen irreführenden Informationen um 11.30 bei der Metrostation Shaoyaoju um dort einen Bus zum Festival zu besteigen. Der Bus fuhr uns direkt zum Festivalgelände.

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Ich eilte durch Strassen die ich noch nie betreten hatte. Rechts: Zoe, Jill, Pukar und ich im Bus zum Festival.

Die Fahrt dauerte etwas mehr als eine Stunde und war ziemlich lustig. Wir hatten weder Tickets noch einen Plan wer genau spielen wird. Doch wir waren zuversichtlich, dass es gut werden wird. Als wir den Bus verliessen empfingen uns sogleich die Schwarzmarkthändler. 150 Yuan (22.50 CHF) sollte ein Tagesticket beim Eingang kosten. Glücklicherweise hatten wir Jill dabei, welche nicht nur Chinesisch sprach, sondern auch knallhart zu verhandeln weiss. Schlussendlich zahlten wir pro Ticket 100 Yuan (15 CHF) und waren damit glücklich.

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Wir liessen Jill alleine mit den Schwarzmarkthändlern verhandeln. Rechts: Es hat geklappt. Unten: Mein Tagesticket.

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Bevor wir uns aufs Festivalgelände machten gingen wir uns in einem kleinen Restaurant stärken. Wir assen verschiedene Gerichte unter anderem Hühnchen.

Gestärkt durch einige Chinesische Spezialitäten jedoch ohne die Hühnerfüsse gegessen zu haben machten wir uns auf den Weg Richtung Festivalgelände. Der Sicherheitscheck war ziemlich gross. Mit Metalldetektoren und Scannern für die Taschen gerüstet sollte den Beamten nichts entgehen. Ich hatte mein Schweizertaschenmesser zum Glück zuhause gelassen.

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Ich vor der Festivalaffiche. Rechts: hier kontrolliert die Polizei am Eingang des Festivals.

Das Modern Sky Festival fand in einem Skiort ein bisschen ausserhalb von Peking statt. Es dauerte drei Tage, der erste Tag war bereits vergangen und so nahmen wir am zweiten Tag, einem Dienstag, am Festival Teil. Das Gelände war durchzogen mit Skiliften und umgeben von Bergen. Sogar die Grosse Mauer war vom Gelände aus zu sehen.

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Von der Sky Stage weg zu den Bergen. Rechts: die Sky Stage, im Hintergrund Berge mit der Grossen Mauer (auch unten).

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In China gilt das Tragen einer Brille als modisch. Je grösser desto besser und wer keine Sehschwäche hat lässt einfach die Brillengläser weg.

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Skilift mit alten Skiern umzäunt mitten im Festivalgelände. Rechts: Publikum.

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Abendstimmungen.

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Die Nacht fällt bereits früh um kurz nach 6 Uhr herein.

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Das Programm bot eine bunte Mischung aus Pop, Rock, Folk und Metal. Etwa ein Drittel der auftretenden Bands kamen aus dem Ausland und zwei Drittel waren Chinesische Bands. Die ersten zwei Bands hatten wir verpasst, als wir das Festivalgelände betraten waren gerade ä欣穗 aus Taiwan am spielen. Ein sehr poppiger Rock wurde von den Taiwanesen geboten. Fortune aus Frankreich machten den Anschluss. Leichten und lüpfigen Alternativpoprock boten uns die Franzosen, es war ganz ok. Mit 病蛹 stand nun die erste Chinesische Band auf der Bühne die ich an diesem Festival zu sehen und hören kriegte. 病蛹 machten Crossover und das schien den Chinesen zu gefallen. Erste Crowdsurfer wurden in den vordersten Reihen umhergereicht, es wurde gehüpft und gerockt. Die Chinesen liebten es sich in einem grossen Kreis die Hände zu halten und im Gegenuhrzeigersinn herum zu hüpfen.

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ä欣穗 aus Taiwan, Fortune aus Frankreich und 病蛹 aus China (v.l.n.r.)

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Crowdsurfer und Circelpit bei der Crossoverband 病蛹.

Die Sicherheitsvorkehrungen waren enorm. Sehr viele Polizisten markierten Präsenz vor der Bühne, hinter der Bühne, im Publikum und den Absperrungen des Festivalgeländes entlang.

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Eine Reihe Polizisten mitten im Publikum. Rechts: mit ausländischer Unterstützung.

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Polizisten zwischen zwei Fronten.

Um vier Uhr standen die verrückten Punkrocker von Good 4 Nothing aus Japan auf der Hauptbühne. Sie spielten Punkrock à la Blink 182 welcher uns nach drei Songs verleidete und wir zur Nebenbühne zum Konzert von IZ gingen. Den Weg zwischen den zwei Bühnen bewältigten wir jeweils in gut fünf Minuten. Die Chinesen von IZ machten düsteren, schweren und langsamen Rock. Diese Band hat mir sehr gut gefallen. Um 18.00 Uhr als die Sonne verschwand wurde es schnell ziemlich kalt. Mit kurzen Hosen und meinem dünnen Pullover war ich nicht sehr gut darauf vorbereitet. Ich wirkte der Kälte entgegen in dem ich mich meist im dicht gedrängten Publikum aufhielt und so durch den Pinguineffekt etwas wärmer hatte. Mit 杭盖 betrat eine wohl aus der Inneren Mongolei stammende Band die Nebenbühne. Die sieben Männer auf der Bühne spielten mit traditionellen Mongolischen Instrumenten wie der Pferdekopfgeig und der Harfe sowie mit Schlagzeug, Bass und Gitarre. Eine faszinierende Mischung aus traditioneller Mongolischer Musik und Rock. Der Gesang war in Mongolisch wie es mir schien und teilweise wurde sogar der Kehlkopfgesang geboten. Wir waren alle vier fasziniert von dieser spritzigen Mischung.

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Good 4 Nothing, IZ und 病蛹 (v.l.n.r.).

Auf der Hauptbühne traten als nächstes die Chinesen von Carsick Cars auf. Belangloser Rock à la Sonic Youth. 白目 aus Taiwan spielten Rock. Dank der blonden und sehr schrillen Sängerin hat die Band durchaus Wiedererkennungswert obwohl die Musik nicht sehr speziell ist. The Go!Team aus England bestachen durch schrilles Auftreten. Doch das wars auch schon. Die Musik der Engländer gefiel mir überhaupt nicht und so gingen wir was Essen.

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Carsick Cars, 白目 und The Go!Team (v.l.n.r.).

Mit 脑浊 (Brain Failure) stand als Co-Headliner des heutigen Abends eine weitere Chinesische Crossoverband auf der Nebenbühne. Der Sound war gut, die Riffs knallten schön und das mehrheitlich Chinesische Publikum tobte. Crowdsurfing und Stagediving noch und nöcher, die Polizei hatte ganz schön etwas zu tun, aber abgeführt wurde wie’s aussah niemand. Als das Konzert zu Ende war machten wir uns auf zum Ausgang um ein Hotel suchen zu gehen, da wir kurzfristig beschlossen hatten, am nächsten Tag auch hier zu sein. Als wir an der Hauptbühne vorbei wollten spielte da gerade der Headlinder 谢天笑, ein Chinesischer Rockstar. Er vermischte traditionelle Chinesische Instrumente mit gradlinigem Rock. Eine sehr interessante Mischung und so schauten wir uns sein Konzert bis zum Ende an.

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脑浊, Stagediver bei 脑浊 und 谢天笑.

Nach diesem doch recht anstrengenden Tag kam jetzt noch die Suche nach einem Hotel dazu. Immerhin hatten wir mit Jill eine Chinesin dabei, die sich durchzuschlagen weiss. Als uns ein Busfahrer sagte wir sollen der Strasse bis ins nächste Dorf folgen, machten wir uns auf den Weg in die Dunkelheit. Nach etwa 20 Minuten erreichten wir das Dorf. Jill ging in den ersten Hauseingang. Sie rief in den Innenhof herein, drei, vier Mal. Immer lauter bis ihr jemand Antwort gab. Es handelte sich tatsächlich um ein Hostel und wir erhielten ein Zimmer für 100 Yuan (15 CHF). Da wir hungrig waren assen wir noch etwas bevor wir uns schlafen legten.

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Der Eingang zum Hostel, der “Esssaal” und unser Zimmer.

Ich schlief besonders gut, denn in dieser Nacht hatte ich zwei Betten, eins im Hostel neben dem Festival und eines das leer blieb im Hostel in Peking. Am nächsten Morgen assen wir ein kräftiges Chinesisches Frühstück und machten uns dann auf den Weg zur Grossen Mauer. Wir wollten unbedingt noch vor dem Beginn des dritten Festivaltages die Grosse Mauer besteigen. Die Hostelführerin erklärte uns wo wir mit dem Aufstieg beginnen sollen und zwar dort wo steht “climbing forbidden”. Tönt gut, das bedeutet wohl wenig Touristen. Smiley

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Ein super feines Frühstück. Rechts: Unser Aufstieg begann hier.

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Der Aufstieg war ziemlich steil. Doch es hatte sich gelohnt. Nicht einem einzigen Touristen sind wir auf diesem Stück der Grossen Mauer begegnet. Auch wenn es neblig war, war der Anblick der hier nur schlecht erhaltenen Grossen Mauer wahnsinnig. Es führte ein sehr schmaler Pfad über die Mauer, welche mal zur linken, mal zur rechten Seite abgestürzt war. Bei einigen dieser Absturzstellen kriegte ich leicht weiche Knie.

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Ein Teil der Grossen Mauer ist abgestürzt. Rechts: Jill und ich auf der Grossen Mauer.

Beim Abstieg begegneten wir zwei Arbeitern, welche in mühsamer Handarbeit dabei waren, die Mauer zu restaurieren. Unten angekommen fanden wir weitere Arbeiter vor, welche Maultiere mit Steinen beluden für den Aufstieg zur Reparaturstelle. Nach ein paar Metern stiessen wir auf das Schild, welches uns die Frau vom Hostel beschrieben hatte. Wir sind also zu früh und den deutlich mühsameren Weg aufgestiegen.

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Maultiere werden mit Steinen beladen. Rechts: der eigentliche Beginn des verbotenen Aufstieges.

Beim Abstieg beeilten wir uns, denn ich wollte 大囍门, ein Hip Hop Act aus Taiwan, welche kurz nach unserem Abstieg begannen, unbedingt sehen. Wir kauften uns auf dem Schwarzmarkt Tickets für 90 Yuan und gingen direkt vor die Nebenbühne. 大囍门 hatten bereits begonnen. Der blonde MC sprach mehr zwischen den Songs als er sang. Aber die Musik war ganz witzig. Auf der Hauptbühne spielten danach Blood Group aus Island. Sie machten etwas quirligen Electropop, irgendwie typisch Islandisch. Nach einer kurzen Pause schauten wir uns Da Bang aus China auf der Hauptbühne an. Durchgeknallter Chinesischer Rock mit einer powervollen Frontfrau. Es gefällt.

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大囍门, Blood Group und Da Bang.

Mit The Ocean aus Deutschland und der Schweiz stand um 5 Uhr nachmittags die erste mir bekannte Band auf der Bühne. Die Mischung aus langsamen und leisen Teilen und kräftigen, harten Metalpassagen schien dem Chinesischen Publikum zu gefallen. Die Chinesen 哈雅 spielten Rock mit traditionell Mongolischen Instrumenten. Der etwas langweilige Rock von 重塑雕像的权利 gefiel bewegte mich dazu auf die Nebenbühne zu wechseln. Dies freute Jill sehr, da dort ihre Lieblingsband 扭曲机器 ihren Auftritt beginnen sollten.

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The Ocean, 哈雅 und 重塑雕像的权利.

Als wir bei der Nebenbühne ankamen waren 扭曲机器 bereits am spielen. Erneut eine Crossoverband die das Publikum in ihren Bann zog. Die Chinesen stehen auf die Mischung aus Metal und Hip Hop. Jill wurde Opfer eines unfreiwilligen Crowdsurfs und verlor dabei ihren iPod. Die Show war gut und wir machten uns gespannt auf den Headliner des Festivals zur Hauptbühne hin. Mogwai aus Schottland hatte ich vor sieben Jahren schon einmal gesehen und damals für langweilig empfunden. Das Konzert von Mogwai war nicht unbedingt das, was ich mir als Headliner an einem Festival mit etwa 10°C wünschen würde. Aber mit dem letzten Song, welcher mir äusserst gut gefiel machten sie einiges wett.

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扭曲机器 und Mogwai.

Insgesamt hat sich der Ausflug an das Festival sehr gelohnt und war spassig mit Jill, Zoe und Pukar. Wir waren danach entsprechend müde und wollten möglichst schnell zurück nach Peking. Alle Buse waren jedoch komplett ausgebucht und so waren wir gezwungen ein Taxi zu nehmen. Unser Taxi welches uns für 240 Yuan bis nah Peking fuhr war gar kein echtes Taxi. Kaum sind wir eingestiegen montierte der vermeintliche Taxifahrer das Taxisignet vom Dach ab und fuhr los. Nach etwa 10 Minuten hielt er an um zwei Tücher über die Nummernschilder zu stülpen. Dann fuhr er richtig los; immer zu schnell und jedes Rotlicht wurde überfahren. Wenn es wartende Autos vor den Ampeln hatte fuhr er auf dem Pannenstreifen an ihnen vorbei. Es war beängstigend aber wohl normal. Als wir dann in Peking einfuhren hielt er erneut an um die Tücher von den Nummernschildern abzunehmen und fuhr dann ordnungsgemäss weiter.

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Unser vermeintlicher Taxifahrer. Rechts: beim Abdecken des vorderen Nummernschildes.

Ich war froh dass ich heil ins Hostel zurück kam. Ich weckte den Wächter da ich keinen Schlüssel für mein Zimmer hatte. Der Wächter konnte mir nicht weiterhelfen, da er mich nicht verstand. Nicht einmal das OhneWörterBuch half weiter. Ich klopfte an meine Zimmertür und glücklicherweise war jemand da, der mir öffnete.

Cheers und Guet Nacht

Simu



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