Vom Meer wieder in die Berge
22 07 2013Lange Strecke in kurzer Zeit – Batak mit hervorragendem Camping – Schnitzeljagd nach Melnik.
Vom Camping in der Nähe von Kamcija am Schwarzen Meer fuhren wir frühmorgens los. Unser Ziel war das 450km entfernte Batak. Über gute Landstrassen fuhren wir bis Burgas, von da aus ging es auf der Autobahn Richtung Westen. Die Autobahn ist neu gebaut, auf der Karte noch nicht komplett eingezeichnet und es fehlen ihr noch Tankstellen sowie die WCs auf den Rastplatzen. Gegen den späten Nachmittag erreichten wir Batak. Wir fuhren durch das Städtchen hindurch zum See. Dort quartierten wir uns auf dem Eco Camping von Chris, einem ausgewanderten Amerikaner, ein. Der Camping bot alles was wir brauchte, saubere WCs, Duschen mit warmem Wasser und sogar einen Stromanschluss für unser Zelt. So konnten wir nach dem Abendessen unsere elektrischen Geräte aufladen und im Zelt einen Film schauen, während dem es leicht aufs Zelt regnete.
Neue Autobahn.
Xenia und ich.
Keine WCs vorhanden, kein Problem.
Die Windschutzscheibe wurde vom Fahrtwind nach hinten gedrückt und musste neu verklebt werden.
Zusätzlich stabilisierte ich sie mit zwei T-Shirts.
Einige Schilder waren sogar ausschliesslich auf Deutsch angeschrieben ohne dass es noch ein ebensolches in Englisch oder Kyrillisch gegeben hätte.
Landstrasse.
Landstrasse und Stopp kurz vor Batak.
Der Batak See.
Eco Camping am Batak See.
Belohnung.
Nachtessen und was Touristen so vor dem Essen machen.
Hasen für Xenia. Filmschauen im Zelt.
Während der Nacht regnete es hin und wieder. Am Morgen erwischten wir eine regenfreie Stunde um zu Frühstücken und unser Zelt abzubauen. Als wir bereit zum Abfahren waren, begann es wieder zu tröpfeln. Wir hatten eine etwa 150 km lange Strecke vor uns bis nach Melnik. Die ersten 110 km bestanden aus schön geschwungenen und breiten Strassen. Es regnete immer wieder und die Strassen waren sehr glitschig. Als wir Pirin nach etwa 110 km erreichten war Melnik mit 50 km angeschrieben. Diese 50 km bestanden zu 90% aus Offroad. Bei mehreren Kreuzungen entschieden wir nach dem Bauchgefühl. Als es steil bergauf ging, der Untergrund war ziemlich lehmig und vom Regenwasser ausgewaschen, begann es zu regnen. Der Regen wurde immer stärker. Wir erreichten eine kleine Hütte mit vier Männern welche wir nach dem Weg fragten. Sie gaben uns schnell zu verstehen, dass wir auf dem völlig falschen Pfad sind und verlangten nach unserer Karte. Wir erhielten Unterschlupf in ihrer Hütte, es schüttete aus Kübeln. Die Hütte bestand aus einem hölzernen Skelett und war mit einem durchsichtigen Plastik überzogen. Es war gerade genug Platz, dass wir zu siebt ein bisschen gebückt stehen konnten. Vier Matratzen nahmen den grössten Teil der Hütte in Anspruch. Ein Regal mit Esswaren stand neben dem Eingang, viele Materialien waren unter der Holzvorrichtung verstaut, auf welcher die Matratzen lagen. Wir verständigten uns mit Handzeichen und Ortsnamen und sie erklärten uns, wo wir falsch abgebogen seien. Es war eine sehr lustige Unterhaltung und als klar war, wie weit wir zurück mussten um dann rechts abzubiegen hatte es bereits aufgehört zu regnen. Wir gingen alle aus der Hütte, ich holte vier kleine Appenzeller Flaschen und schenkte sie den vier Männern. Sie freuten sich darüber, boten uns Kaffee an und liessen uns auf ihren Pferden reiten. Um zu erfahren was sie hier machten mimte Xenia einen Holzfäller mit Axt, worauf der eine den Kopf schüttelte, “Steel” sagte, in der Hütte verschwand und mit einer Steel–Kettensäge herauskam. Wir fuhren wie uns die Waldarbeiter erklärt hatten bis zur Kreuzung mit dem Holzgerüst einer Hütte wie sie sie bewohnten, jedoch ohne Plastik und dort bogen wir rechts ab. Dann alles gerade aus. Leichter gesagt als getan. Diverse Weggabelungen legten uns vor die Frage wie weiter. Allmählich begannen wir Wegweiser nach Melnik zu finden welche uns Sicherheit verschafften. Nach ungefähr 60 km Offroad und geschlagenen fünf Stunden erreichten wir wieder asphaltierte Strassen. Kurz darauf kamen wir in Melnik an, suchten uns ein gutes Hotel, duschten und hängten unsere nassen Sachen auf. Danach gönnten wir uns eine mehr als vollkommene Mahlzeit und endeten den Abend mit einem kleinen Spaziergang durch die kleinste Stadt Bulgariens. Melnik erinnert mich ans Tessin. Wir gelangten in einen Weinkeller wo wir ein Glas regionalen roten Melnik Wein tranken. Er war sehr frisch, schwer, fruchtig und süsslich. Der Winzer erklärte uns, dass er keine Zusatzstoffe für den Wein verwende. Auf die Frage wie lange der Wein haltbar sei, antwortete er ein Jahr. Wenn es ein guter Wein ist dann weniger lang, wenn es ein schlechter ist dann länger. Logisch.
Aufbruchsstimmung am Batak See.
Schiffersteinplatten und irgend ein getrocknetes Gestrüpp.
Minarette.
Unterwegs.
Herrliche Strassen, leider zum Teil sehr glitschig.
Na wenn das schon erschöpfend ist…
Kurvenfahren am Müllberg vorbei.
Martin und ich.
Da sind wir noch richtig.
Xenia und Martin.
Welcome to Pirin – may the offroad start. Abschreckende Vogelscheuche.
Pirin.
Pirin und der Wegweiser nach Melnik (50 km).
Offroad!
Xenia und Martin.
Wunderbare Aussichten.
Vom Wasser ein bisschen verfressene Schotterstrassen und eine Schildkröte.
Offroadstopp.
Weiter gehts und die Strassen werden steiler und ausgefressener.
Regenstopp bei den Waldarbeitern. Rechts die Hütter der vier Männer.
Gruppenfoto und Wegerklärung leicht gemacht.
Martin mit einem PS.
Auch Xenia und ich (widerwillig) stiegen auf den Gaul.
Zack-Peng! Weg war die Seitenkiste. Rutschige und ausgefressene Wege waren die Ursache.
Richtig aufgerissen hat es die Kiste.
Ein bisschen hauen, drücken und schrauben – schon ist die Kiste wieder montiert und hält. Weiter gehts.
Die Hütte ohne Plastik, hier also nun rechts abbiegen.
Ah voilà, es gibt Wegweiser.
Hui, da gehts schön runter.
Es kann nicht mehr weit sein…
Asphalt! Halleluja.
Schöne Sandsteingebirge rund um Melnik.
Geschafft! Melnik.
Geparkt hinter dem Hotel. Belohnung.
Salat und Grilled Chicken Shashlik.
Xenia vor dem Hotel. Hält die Brücke?
Das Tessin Bulgariens.
Alte Kirche (nicht mehr in Betrieb).
Weinkeller.
Weintrinken im Weinkeller, direkt vom Fass.
Es dämmert.
Der Mond geht auf, ein herrlicher Offroadtag endet.
Cheers
Simu
dir heit scho närve wie stahlseili….unglaublichi freaks! 🙂
cheerz & guet nacht
Das si Erläbnis wo härehei ! u o so doppeldütigi Läbes-Wysheite wie dä vom „schlächte Wy“ .. si Klasse !!!
Gniessets – > u passet uf , sägi
Immer wider spannend z’läsä dini Bricht 🙂
ich han en riesä respäkt vor dem was ier üch da vorgnu hend und also ich hätti scho mängisch umgcheert bi denä Strassä 😉
Wänschä üch 3nä nu wiiterhin ganz vill Spass und unfallfriii Wiiterfahrt!
Grüessli Andrea
Nur geil! Guät, chlii tragisch wiäner Eui Töff kaputt mached und ässe chönteder au chlii besser *ggg* aber susch ha mer jetz scho vorgno s’nächscht Mal debii z’sii. Egal wiä. Das isch voll mis Ding! V.a. diä neuartige WCs, wo’s da ade Autobahn hät. *lol*
ahui zäme
danke für den bericht vom grossen töfftrip – grossartig!
als alter 2rädler (töff & velo) beneide ich euch
um die einmaligen erlebnisse.
chrigruss