Novosibirsk – Irkutsk
22 08 2011Mitten in der Nacht in die Transsib einsteigen – einen Tag im Zug mit Matt – Ankunft in Irkutsk – “Sightseeing” in Irkutsk – Übernachtung im Nepra Hostel.
Um kurz nach 1 Uhr nachts stieg ich in den 02er Zug der Transsib ein, je tiefer die Nummer desto höher der Luxus. In meinem Abteil befanden sich bereits drei andere Männer, zwei Russen und ein Engländer, Matt. Nach der Begrüssung und kurzem Smalltalk legte ich mich schlafen. Für den ganzen nächsten Tag plus eine weitere Nacht war ich nun mit Matt und wechselnden Russen im Abteil. Matt fuhr auch bis nach Irkutsk, wir assen gemeinsam und hatten gute Diskussionen. Trotz der wenigen aktuellen Informationen die wir hatten sprachen wir viel über die Unruhen in England. Nach dem Nachtessen genehmigten wir uns eine gute Flasche Italienischen Wein und hörten ein bisschen Musik.
Mein Essen für unglaubliche 15 Rubel (nicht ganz 50 Rappen) und rechts das luxuriöse Abteil (für aufmerksame Blogleser dasselbe wie im Zug Nummer 16 von Moskau nach Jekaterinburg).
Der detaillierte Fahrplan (alles nach Moskauer Zeit), langsam kann ich den schon ziemlich gut lesen. Rechts: Matt aus Oxford.
Bei einem Stopp zur Mittagszeit wurden von einheimischen Frauen viele gekochte Gerichte auf dem Bahnsteig angeboten. Gekochte Kartoffeln, Blenis, Hühnchen und ganz viel unbekanntes. Da ich nur noch knapp 150 Rubel bei mir hatte, kaufte ich nichts zu essen und ass statt dessen eine weitere Portion billigst Nudeln.
Matt und ich beim Weintrinken in unserem Abteil, die beiden andern Russen schliefen bereits auf den Hochbetten. Bei Einbruch der Dunkelheit blitzte es stark, ich versuchte einen Blitz mit der Kamera einzufangen, es gelang mir leider nicht…
Der Bahnhof in Irkutsk, rechts ich auf der Verbindungsbrücke vom Bahnhof zum Zentrum von Irkutsk.
Matt und ich liefen gemeinsam vom Bahnhof ins Zentrum von Irkutsk. Wir suchten ein 24-Stunden-Kaffee auf und Frühstückten. Irkutsk am Sonntagmorgen um 8.00 Uhr ist ziemlich unbelebt. Leider gabs dort kein Wi-Fi denn ich hatte von meiner Reservation beim Hostel Nepra in Irkutsk nichts gehört. Wiederum stellte sich die Suche nach einem DKB-tauglichen Geldautomaten als Herausforderung heraus. Viele Häuser sind nicht mit Hausnummern versehen und so musste ich ein bisschen abschätzen, bei welchem Haus ich nach dem Geldautomaten suchen musste. Das Hostel Nepra war dann schon einfacher zu finden. Matt und ich deponierten unsere grossen Rucksäcke im Hostel und gingen ein bisschen die Stadt anschauen.
Das Backpackers Hostel Nepra
Irkutsk ist eine gemütliche und die kleinste Stadt die ich bis anhin besucht habe. Zu Fuss gingen Matt und ich quer durch die ganze Stadt. Es war sehr sauber, sogar das Wasser des Brunnens wurde (am Sonntagmorgen!!!) gereinigt. Irkutsk hat sehr viele alte, zum Teil sehr heruntergekommene aber schöne Häuser die sich ums Zentrum herum anhäufen. Im Zentrum befinden sich grössere, neuer Blockhäuser.
Am Nachmittag, Matt war bereits weiter gezogen in sein Hotel unten am Baikalsee, ging ich an den Angra spazieren. Der Angra ist der Fluss bei Irkutsk und einziger Abfluss des Baikalsees. Ich sah wiederum einige Fischer, einer hatte bereits einen kleinen Hecht gefangen. Das Wasser in diesem Fluss war bedeutend sauberer als die Flüsse der letzten drei Städte. Bei der Statue von Alexander III. spielte eine kleine Musikgruppe und viele Leute tanzten auf dem Platz. Ein Russisches Pärchen fragte mich ob ich ein Foto von ihnen machen könnte. Ich antwortete in Russisch, verstanden hatte ich nur “Foto” und den Rest habe ich mir gedacht, und machte ein paar Fotos. Als ich den Fotoapparat zurück gab, begannen sie mich noch einige weitere Sachen auf Russisch zu fragen und ich musste mich als Ausländer zu erkennen geben. Das hatte mir doch gezeigt, dass meine Russischaussprache nicht schlecht sein kann.
Die Tour von Napalm Death macht auch in Irkutsk Halt.
Am Abend machte ich mir einen griechischen Salat im Hostel, arbeitete ein bisschen am Computer und ging dann zu den Sofas im Empfangsraum des Hostels. Dort versammelten sich die meisten Bewohner des Hostels. Bei einer Flasche Vodka und einigen kleinen Esswaren unterhielten wir uns bis spät in die Nacht. Es war ein bunt zusammengewürfelter Haufen mit Leuten aus Alaska, Canada, Deutschland, England, Frankreich, Israel, Italien und Spanien.
Der Vodka war so gut *hust*, dass man ihn mit einem Zitronenschnitz, einer Gurten oder einem Stück Wurst in den Magen jagen musste.
Links die Couch im Aufenthalts, rechts die Küche mit Kühlschrank und Waschmaschine
Der Deutsche Fischer und ich, Links Rudi aus Israel.
Jarrett und ich; I trust you dude!
Stofftiere lieben Israelis
Regeln auf der Toilette.
Jack aus Alaska.
Nach diesem Aufenthalt im Hostel wurde mir empfohlen in Ulan Bator ins UB Guesthouse zu gehen, die können mir alles was ich organisieren was ich wolle. Somit werde ich dort versuchen ein Bett zu reservieren und wenn das klappt, werde ich meine Couch in Ulan Bator absagen.
Cheers
Simu